Christkindl-Schießen der Weihnachtsschützen
Gelebtes Bayerisches Brauchtum ist das Weihnachtsschießen und das Christkindl-Anschießen. Die Vereinigten Weihnachtsschützen Berchtesgaden sind bayerisches Kulturerbe!
Die Wurzeln des Weihnachtsschießens sind heidnischen Ursprungs. Schon vor Jahrhunderten wollte man mit Lärm die düstere, kalte Jahreszeit vertreiben. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts schießt man mit kurzläufigen, großkalibrigen Handböllern. Wenn um die Weihnachtszeit das Geräusch der dumpfen Schüsse aus allen Teilen Berchtesgadens erklingt, kommt das schon einem mystischen Ritual gleich.
Verbote wurden schon früh ausgesprochen. Doch da die Verbote nicht wirkten, gab man der Tradition einen christlichen Sinn. Das Christkindl-Anschießen beginnt am 17. Dezember. Dann wird um 15.00 Uhr das Christkind zum ersten Mal lautstark begrüßt. Um diese Zeit nimmt man seinen Böller, geht vor die Haustür und feuert ein paar Schüsse ab. Am 24. Dezember um 15.00 Uhr wird in der Schönau am Bodnerbichl geschossen. Über 100 Weihnachtsschützen treffen sich hier zum Schießen. Vor der Christmette wird von halb 12 bis 12 Uhr nachts am Hanauerstein geschossen. Punkt Mitternacht ist Ruhe, nur während der Wandlung werden noch 6 Schüsse abgefeuert.
Rund 3.000 Weihnachtsschützen sind in 17 Vereinen organisiert. Die Vereine sind seit 1925 zu den „Vereinigten Weihnachtsschützen des Berchtesgadener Landes“ zusammengefasst. Ziel ist es das überlieferte Brauchtum zu sichern. Seit März 2018 gehört der Verein zum immateriellen Kulturerbe in Bayern.